Über 80 Schüler hatten sich für die 13 Plätze des P-Seminars „Graffiti und Street-Art“ auf Anhieb beworben. Das sprengt natürlich alles, was noch umsetzbar ist, so Lischka-Seitz. Grund genug, um bei den Glücklichen, die einen Platz ergattert hatten, im Vorbereitungsworkshop nachzufragen, was denn die Schüler/innen derartig motiviert hat, hier mitzumachen. Bei der Diskussion stellte sich heraus, dass sich die meisten Jugendlichen schon längere Zeit intensiv mit dem Thema beschäftigt hatten und die Qualität von Graffitis sehr genau analysieren konnten. Doch das erklärte noch lange nicht den Ansturm an Interessenten. Es sei wohl ein unbeschreiblich tolles Gefühl, so viele Jugendliche, eine Kunstform im öffentlich beachteten Raum auszuüben, die den Einsatz des ganzen Körpers erforderlich macht. Ganz im Gegensatz zur öffentlichen Meinung, bekannten sich ausnahmslos alle Schüler für ein Sprayen im legalen Rahmen. Das stärkt Jugendbüro und WGG in ihrem Ansatz, den konstruktiven Dialog mit jungen Menschen zu suchen. Sie sollen sich mit ihren Interessen angenommen fühlen und die Chance haben, sich mit jugendgemäßen Formen auszudrücken, ohne Dritte dabei zu schädigen.
Wir dürfen auf die jugendlichen Statements gespannt sein, freuen sich die Organisatoren und denken an das Treppenhaus im WGG und die Außengalerie am G6, die im Sommer wohl um einige Kunstwerke reicher sein dürften. Infos: Christiane.lischka-seitz@neumarkt.de