Manche Sprayer erlangen Kultstatus und werden international beachtet. Ihre Werke hinterfragen die funktionale Ästhetik unserer Städte, unsere Art zu Leben und zu konsumieren. Auch die mutigen Aktionen von Cibo, dem Künstler aus Verona, der Nazi-Schmierereien mit Bildern von Würstchen, Donats oder Eiscreme übermalt, sind alles andere als banal. Schon lange hat das „Graffiti“ sein „Schmuddel-Image“ abgestreift. Mit inhaltlichen Botschaften und künstlerischem Anspruch verschmilzt es immer mehr zur „Street Art“. Selbst in kleineren Städten, wie Neumarkt, hat sich eine bemerkenswerte Szene etabliert. Nun findet am Willibald-Gluck-Gymnasium in Kooperation mit dem Jugendbüro der Stadt Neumarkt sogar ein Praxis-Seminar zu diesem Thema statt. Nachdem Christiane Lischka-Seitz vom Jugendbüro der Stadt Neumarkt während der Corona-Einschränkungen mehrmals online zu Gast war, um mit den Schülern in die Entwicklung des Graffitis und der Street Art einzutauchen, leisteten die Schüler mit ihrer Kunsterzieherin Alexandra Hiltl fleißig Vorarbeit.
Beim Einführungsworkshop hatten sie bereits Entwürfe im Gepäck, die im Juli im Rahmen einer Projektwoche im G6 realisieren wollen. Dank sinkender Inzidenzzahlen und strahlendem Sonnenschein konnte der Einführungsworkshop in Präsenz stattfinden. Markus Raab, Graffiti-Künstler aus Schwandorf, gab wertvolle Tipps rund um das Handling der Cans (Sprühdosen). Dann waren die Schüler selbst an der Reihe. Erste Erfahrung: Selbst einen ganz einfachen Schriftzug so auszuführen, wie man möchte, ist schwieriger, als gedacht!